Krieg war wie zu allen Zeiten, so auch in der Antike, ubiquitär. Er war das Mittel des Stärkeren, um Macht zu erringen. Aber nicht etwa ein “Schwacher”, sondern der “Starke” schlechthin in der Antike, das Imperium Romanum, entwickelte die Theorie vom gerechten Krieg. Diejenige Macht also, die die damals bekannte Welt mit Kriegen unterworfen hatte, hat dem Krieg Zügel angelegt und ihn zum Mittel der Rechtsexekution gemacht? Was zunächst widersprüchlich klingt, war für die Reichsbildung des republikanischen Roms von zentraler Bedeutung und sollte den nach dem Krieg gewonnenen Frieden sichern helfen. Der Vortrag stellt das von Cicero formulierte Konzept des Bellum iustum vor, ordnet es in den Reichsbildungsprozeß ein und diskutiert seine Bedeutung.